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Früher hatten Hausbesitzer einen Wachhund. Heute übernehmen es Sensoren und Kameras, Einbrecher zu erkennen und zu vertreiben. Einbruchschutz mit Smart Home hat viele unterschiedliche Facetten. Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt.
Stellen Sie sich vor, Sie liegen am Strand. Plötzlich meldet sich Ihr Smartphone: Einbruchalarm! In der App werfen Sie einen Blick in Ihr Wohnzimmer und entdecken tatsächlich einen Dieb. Sie alarmieren in Sekundenschnelle den privaten Sicherheitsdienst und die Polizei. Die Einbrecher werden auf frischer Tat ertappt.
Klingt wie aus einem Science-Fiction-Film? Keineswegs. Dieses Szenario gibt es schon heute. Immer mehr Menschen schützen ihr Heim mit Smart-Home-Produkten. Im vergangenen Jahr machten die Deutschen laut einer Statista-Umfrage 6,1 Millionen Häuser und Wohnungen mit smarten Geräten sicherer und gaben dafür 2,5 Milliarden Euro aus. Das ist eine Steigerung von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Auch immer mehr Mieter entscheiden sich für technische Gadgets rund um die Sicherheit ihres Heims. Denn im Gegensatz zu schweren Türen können Smart-Home-Produkte ganz einfach bei einem Umzug mitgenommen werden.
Höchste Zeit also, das Thema Smart Home genauer zu beleuchten. Wir klären die wichtigsten Fragen um den „intelligenten“ Einbruchschutz und sagen Ihnen, wie Sie sich und Ihr Heim am besten schützen.
Unter dem Begriff Smart Home versteht man technische Systeme, die in Häusern und Wohnungen zum einen den Komfort, zum anderen die Sicherheit erhöhen. Viele Geräte mit Smart-Home-Funktionen lassen sich mit dem Handy steuern. Ein beliebtes Beispiel dafür sind Heizungen, die sich von der Ferne ein- und ausstellen lassen. Typischerweise werden die verschiedenen Smart-Home-Komponenten in einem Haus vernetzt und zu einem System zusammengeführt.
Der Einbruchschutz ist nur eine Funktion unter vielen. Stark im Kommen ist momentan das „Smart Metering“. Dabei werden die Zähler von Wasser-, Gas- und Stromverbrauch mit einer intelligenten Komponente versehen. Dadurch entfällt das Ablesen, weil die Daten automatisch digital weitergegeben werden. Außerdem soll durch die Auswertung der Daten ein geringerer Verbrauch möglich werden.
Allerdings hat eine Studie ergeben, dass Sicherheit für die meisten Menschen der wichtigste Aspekt bei Smart Home ist. Einer repräsentativen Umfrage von YouGov zufolge steht der Schutz vor Einbrechern noch vor der Energieersparnis und dem Komfort. Insgesamt gaben drei Viertel der Befragten an, dass sich vorstellen können, ihr Heim mit Smart Home auszurüsten.
Es gibt die unterschiedlichsten Produkte und Anwendungsmöglichkeiten auf dem Markt. Die Polizei empfiehlt allerdings nur zwei Gebiete, bei denen Smart Home zum Einsatz kommen sollte.
Zum einen ist laut der Polizei-Initiative „k-einbruch“ der Einsatz der Technik sinnvoll, um Anwesenheit im Haus zu simulieren. Das geschieht zum Beispiel durch die Steuerung von Licht und Rollläden. Dem Einbrecher wird also vorgegaukelt, dass die Bewohner des Hauses da sind.
Zum anderen dient Smart Home als effektives Informationssystem. Aus Sicht der Polizei können Sensoren und Kameras den „normalen“, also mechanischen, Einbruchschutz unterstützen. Bei Auffälligkeiten bekommen Sie eine Push-Nachricht aufs Handy. Sie können den Alarm dann selbst überprüfen, beispielsweise über ein Kamerasignal. Einige Systeme benachrichtigen automatisch einen Sicherheitsdienst.
Bei anderen Anwendungen handelt es sich oftmals um mehr oder weniger teure Spielereien. Es kann beispielsweise amüsant sein, den Türsensor mit Hundegebell aus der Stereoanlage zu verbinden. Aber einen Einbrecher schreckt das selten ab.
Experten warnen davor, die Möglichkeiten von Smart Home zu überschätzen. Auch die Polizei betont, dass der herkömmliche Einbruchschutz durch nichts zu ersetzen ist. Das heißt: Investitionen in gute Schlösser, einbruchhemmende Fenster und eine Alarmanlage bleiben sinnvoll. Wenn Sie sich allein auf Smart Home verlassen, verkürzen sie zwar die Zeit für die Einbrecher. Besser aber, Sie verhindern den Einbruch, bevor er stattfindet.
Hinzu kommt: Wenn Sie zu sorglos sind, hilft auch das beste Sicherheitssystem nicht. Ein gekipptes Fenster im Erdgeschoss bekommen Profis innerhalb weniger Sekunden auf.
Produkte für den Einbruchschutz
Es gibt eine Vielzahl von technischen Geräten, die über ein Netzwerk gesteuert werden können. Grundsätzlich gilt die Regel: Alles, was Strom bezieht, kann smart gesteuert werden. Zu den beliebtesten Smart-Home-Produkten beim Einbruchschutz zählen:
Wissenswertes
Der Staat fördert den Einbruchschutz über die KfW. Sie können wählen zwischen einem Förderzuschuss oder einem zinsgünstigen Kredit, wenn Sie mindestens 500 Euro für den Einbruchschutz ausgeben. Dabei geht es nicht ausdrücklich um Smart Home, sondern um den allgemeinen Einbruchschutz. Viele Produkte können aber mittlerweile im Netz gesteuert werden.
Gefördert wird der Einbau von
Mehr zur Förderung des Einbruchschutzes und welche Bedingungen Sie erfüllen müssen, erfahren Sie hier.
Wie sieht das Smart Home der Zukunft aus?
In der Entwicklung von Smart Home steckt eine ungeheure Dynamik. Jedes Jahr kommen zig neue Produkte auf den Markt. Experten gehen davon aus, dass alles was im Moment zu haben ist, erst den Anfang der Digitalisierung im Bereich der smarten Steuerung von Häusern und Wohnungen ist.
Gut möglich also, dass in zehn bis zwanzig Jahren das herkömmliche Schloss mit Zylinder in den meisten Häusern ausgedient hat. Stattdessen werden Türen über Gesichtserkennung und Fingerabdruck geöffnet. Familie und Freunde werden vom Haus erkannt, Fremde müssen erst um Einlass bitten.
Wie genau das smarte Zuhause der Zukunft aussehen wird, ist schwer zu sagen. Dazu verändert sich im Moment zu viel. Wer einen Eindruck von den neuesten Entwicklungen bekommen möchte, kann zum Beispiel im Smart Home Musterhaus in Paderborn vorbeischauen.
Weitere Informationen rund um den Einbruchschutz finden Sie unter www.k-einbruch.de